In der Hundeausbildung gibt es zahlreiche Ansätze zur Leinenführigkeit. Nicht alle sind gleichermaßen effektiv oder tierschutzfreundlich. Zwei solcher Methoden, die oft diskutiert werden, sind die sogenannte Lendenleine oder Achselleine.
Lendenleine
Diese Leine, die um den Bauchbereich des Hundes gezogen wird, kann zu schweren Verletzungen führen, insbesondere zu Quetschungen der Organe wie den Nieren. Sie wird oft für Hunde empfohlen, die gegenüber anderen Halsbandformen bereits unempfindlich geworden sind oder deren Halter aufgrund körperlicher Einschränkungen Schwierigkeiten haben, den Hund angemessen zu korrigieren.
Folgen:
Schwere Verletzungen, z. B. Quetschungen der Organe, Knochenbrüche oder innere Blutungen
Verhaltensänderungen, z. B. Angst, Stress, Aggression oder Vermeidungsverhalten
Vertrauensverlust zwischen Hund und Halter
Achselleine
Diese Methode birgt ebenfalls erhebliche Risiken. Diese Leine wird hinter den Schultern des Hundes in den Achseln nach oben geführt. Es besteht die Gefahr von Verletzungen, insbesondere wenn der Hund plötzlich zieht oder rennt. Die eingeschränkte Bewegungsfreiheit kann zu Verhaltensänderungen führen, und die Kommunikation zwischen Hund und Halter kann beeinträchtigt werden.
Folgen:
Verletzungsgefahr, z. B. Brüche, Prellungen oder Hautirritationen
Verhaltensänderungen, z. B. Angst, Stress, Aggression oder Vermeidungsverhalten
Beeinträchtigte Kommunikation zwischen Hund und Halter
Warum funktionieren diese angeblichen Erziehungshilfen bis zu einem gewissen Punkt?
Die Methoden funktionieren, weil der Hund Schmerzen erfährt, sobald er an der Leine zieht. Allerdings lernt der Hund nicht, leinenführig zu laufen, sondern versucht lediglich, den Schmerz zu vermeiden. Dies kann zu weiteren Verhaltensproblemen führen.
Folgen:
Vermeidungsverhalten, z. B. Anhalten, Zurückweichen oder Wegdrehen
Weitere Verhaltensprobleme, z. B. Aggression, Ängstlichkeit oder Hyperaktivität
Aufgrund der ernsthaften Bedenken bezüglich Sicherheit und Tierschutz raten wir dringend von der Verwendung von Lendenleinen und Achselleinen ab.
Lenden- und Achselleinen sind gefährliche und tierschutzwidrige Methoden, die zu schweren Verletzungen, Angst, Stress und Vertrauensverlust führen können.
Hunde sind sensible Wesen, die auf positive Verstärkung und Lob ansprechen. Methoden, die auf Gewalt, Strafe oder Zwang basieren, sind nicht nur ineffektiv, sondern können auch zu Angst, Stress und sogar zu körperlichen Verletzungen beim Hund führen.
Hundetrainer, die solche Methoden anwenden, sind nicht qualifiziert, Hunde auszubilden. Sie kennen die Bedürfnisse und Verhaltensweisen von Hunden nicht ausreichend und sind nicht in der Lage, positive Lernerfahrungen zu schaffen. Sie verstoßen wissentlich gegen geltende gesetzliche Regelungen für Hundetrainer und das Tierschutzgesetz!
Es gibt zahlreiche andere, tierfreundlichere Methoden zur Leinenführigkeit. Mit Zeit und Geduld können Hunde auch ohne Zwangsmethoden lernen, sich richtig zu verhalten.